Mit einer Stärke von 8,9 auf der Richterskala löste das stärkste Erdbeben in der Geschichte Japans am Freitagnachmittag, 14:45 Ortszeit (06:45 MEZ) 130 Kilometer vor der nordostjapanischen Küste einen 10 Meter hohen Tsunami aus, der in der nahen Küstenregion im Nordosten Japans verheerende Schäden verursachte. Das Epizentrum lag etwa 10 Kilometer unter dem Meeresboden. Japan liegt im Bereich einer Subduktionszone, bei der sich die pazifische tektonische Platte mit etwa 8 cm im Jahr unter die Eurasische Platte schiebt. Bei diesem Vorgang wird der japanische Anteil der Eurasischen Platte mitgezogen. Die sich dabei aufgebaute Spannung wird dahingegen abgebaut, in dem der japanische Anteil zurückstößt. Dieser Prozess hob den darübergelegenen Meeresabschnitt, dessen verdrängtes Wasser sich als Welle kreisförmig um das Epizentrum herum Richtung Küsten bewegte.

 

Ein Tsunami bewegt sich mit Geschwindigkeiten von bis 700 Kilometern pro Stunde durch den Ozean und wird als Tiefenwelle beschrieben. Auf dem offenen Wasser ist er kaum spürbar und misst hier gerade einmal ein Meter. Erst im seichteren Gewässer baut er sich mit einer Höhe bis zu 35 Meter auf und verwüstet ganze Landstriche. Der nach einem Seebeben folgende Tsunami richtet nicht selten größere Schäden an, als das Beben selbst. Auf dem Weg durch den Ozean schwächt sich der Tsunami zunehmend ab.

 

Die nach einem Erdstoß folgenden unmittelbaren Nachbeben sind schwächer als das Initialbeben. Die Gefahr jedoch, dass durch das Beben weitere stärkere Erdstöße im Tausend-Kilometer-Umkreis im sogenannten pazifischen Feuerring auftreten, ist sehr hoch, da sich durch den Abbau der Spannung vor Japan der Druck an einer anderen Stelle erhöht haben kann.

 

Das ganze Ausmaß der Katastrophe bei Sendai (Nordostjapan) ist weiterhin unklar. Das Erdbeben war auch noch in der 400 km entfernten Hauptstadt Tokio zu spüren. Ein solches Erdbeben tritt alle 20 bis 30 Jahre auf. Die Opferzahlen gehen bestimmt in die Tausende.

© Met. Denny Karran

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